Ein fertiges Kunstwerk zu betrachten, ist das eine. Skizzen zu Bildern oder Objekten geben Einblick in den Prozess, der dahintersteht. Erinnerungen von Zeitgenossen, Begegnungen und Gespräche mit dem Künstler können eine weitere Facette über Leben und Werk ergänzen. Dazu laden wir Sie ein, mit Ihren Erinnerungen an Gerd Piepenhagen beizutragen.


Schwarzes Osterei, 1990

Gerd Piepenhagen verbrachte in der Osterzeit 1990 einige Tage bei Freunden im Weserbergland. Er beteiligte sich u.a. an den anstehenden Renovierungsarbeiten im Haus. Darunter fiel auch ein Neuanstrich des Kamins aus Metall mit schwarzer Lackfarbe.
Als dann in der Familie traditionell Ostereierfärben anstand, nahm Gerd vom schwarzen Lack und färbte damit ein Ei. Nach der Trocknung saß er dann versunken auf einem Stuhl und kratzte mit einem Taschenmesser (das hatte er stets bei sich) geduldig in das Ei die Abbildung des Fachwerkhauses mit den umgebenden Bäumen sowie einem geparkten kleinen Honda Civic.
Der Stern von Bethlehem mit dem Datum 19.04.1990 schwebt über Allem.
Dieses kleine Kunstwerk befindet sich seitdem in den Händen einer guten Freundin von Gerd Piepenhagen.


Wolfgang S. zur Entstehung des Bildes „Johanna – Schatten“, 61×81 cm, signiert; Piepenhagen ’88

Johanna - Schatten, gerahmt ca. 61x81 cm, signiert: Piepenhagen 88

Die Geschichte zur abgebildeten Arbeit: Es war der dritte Anlauf, meine Tochter zu malen. Mit dieser Auftragsarbeit hatte Pipus Gerd Piepenhagen zwei Vorgaben einzuhalten: Farbe und nicht größer als einen Quadratmeter. Beim ersten Bild fehlte die Farbe – es war schwarz. Die Größe lag im Rahmen. So war es nicht vereinbart. Die Annahme habe ich abgelehnt. Beim zweiten Anlauf hat er das Maß sehr gut getroffen. Die Farbe: Rot – nur Rot! Das Bild habe ich abgenommen, verbunden mit der Bitte, ein weiteres zu malen.
Diese weitere, hier abgebildete Arbeit wurde dann ebenfalls angefertigt. Meine Tochter Johanna und ich nennen es „Die Zylindermänner“. Im oberen Teil des Bildes erkennt man, bei genauem Hinsehen, drei männliche Köpfe mit Zylindern. Dieses war eine Idee von Johanna, die mit etwa vier Jahren ein DIN-A4-Blatt im Querformat diagonal mit einer Linie versah und auf diese Linie drei männliche Köpfe mit Zylindern gezeichnet hat. Gerd hatte sich, bevor er mit der Arbeit begann, einige „Malereien“ von Johanna angesehen und die Zylindermänner in diesem Bild verarbeitet (Im oberen Teil; von der rechten Figur ist nur die Krempe des Zylinders zu sehen).

Ein anderes Bild habe ich von Sabine M. erstanden. Es hat die gleichen Maße wie das von Johanna und ist ebenso verarbeitet. Hierzu gibt es nur eine kleine Geschichte: Es hing ursprünglich im Weinpavillon am Neuen Haus. Pipus hat mir auf Nachfrage gestattet, es falsch herum aufzuhängen. Das fand ich passender. Signiert, Titel auf der Rückseite, „Opfer – fem. 88“