MAHNBILDER – ein Zyklus von Gerd Piepenhagen

Katalogtext zur Ausstellung 1991 im Kreismuseum Wewelsburg anlässlich des Yom ha-Shoah, des internationalen Gedenktages an den Holocaust
Seit seinem Entschluß im Jahre 1978, auf sein Lehramt als Kunsterzieher zu verzichten und als freier Maler tätig zu sein, thematisiert Gerd Piepenhagen eine der existentiellen Fragen des menschlichen Lebens: die Frage nach den Ursachen und strukturellen Determinanten für menschliche Gewalttaten und Machtmißbrauch. Seine Bilder zeigen die Folgen dieser Ge8walt: die Zerstörung der Opfer, ihre Trauer und Verzweiflung, aber auch die äußerliche Harmlosigkeit der Täter, ihr völliges Verstricktsein in menschenverachtende Systeme und Ideologien; sie erscheinen als „Opfer eigenen Wahns“.
Piepenhagens Bilder urteilen nicht, sondern fragen …

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Ausstellungseröffnung „Ander Land“

Rede von Ludwig Zerull (1.1. bis 6.2.2005) in der  Galerie vom Zufall und vom Glück, Hannover
Der in der Wedemark lebende, 1945 in Arnsburg geborene Künstler Gerd Piepenhagen wirft einen nachdenklichen Blick auf unsere Welt, in der verstärkt Gewalt und Krieg herrschen, wo man vor einem Jahrzehnt eher von Entspannung träumte.
Gerd Piepenhagen ist ein Künstler, der sich in seinen Gedanken und Bildern schon seit länger als einem Vierteljahrhundert – manche meinten, monomanisch – mit dieser Gewalt und der menschenverachtenden Sinnlosigkeit der Kriege auseinandergesetzt hat.

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Ausstellungseröffnung „Ander Land“

Rede von Michael Stoeber zur (3.4. bis 1.5.2005) imago Kunstverein Wedemark, 2005
Für Gerd Piepenhagen, meine Damen und Herren, ist der Tod ein Meister aus Deutschland – so nennt ihn, den Tod, das berühmten Gedicht der „Todesfuge“ von Paul Celan. Er ist nicht nur ein Meister aus Deutschland, wie ein näherer Blick auf das Werk des Künstlers lehrt, aber doch in erster Linie aus jenem Land, in dem Piepenhagen vor sechzig Jahren geboren wurde. Ein Land, das ihm durch Geburt und weil er hier aufwuchs, weil er hier verheiratet ist, hier lebt und arbeitet, nahe steht und das ihm doch auf Grund seiner nationalsozialistischen Geschichte im letzten Jahrhundert ferner und fremder ist als der Mond. Als „Ander Land“ taucht es in einem der Bildobjekte auf, die der Künstler in seiner Ausstellung hier in Mellendorf zeigt. Und dieses „Ander Land“ wird Piepenhagen nie begreifen, obwohl er es als Künstler seit mehr als vierzig Jahren zu begreifen sucht, er es inszeniert und reinszeniert in den Artefakten seiner Kunst.

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